Seitdem ein tödlicher Virus in China ausgebrochen ist, zittert die ganze Welt. Viele haben Angst vor einem Horrorszenario, in dem der Virus massenweise Menschen infizieren könnte. Als Casino Kenner denken wir natürlich sofort an die Glücksspiel-Metropole der Welt, Macao, die ein Teil von China ist und deren Großteil der Spieler vom chinesischen Festland kommt. Wir haben für Sie recherchiert: ist der Coronavirus bereits in Macaos Casino angekommen? Wie wirkt sich das auf die Casino Branche aus?
Macao – das Casino Zentrum der Welt
Wer heute noch denkt, dass Las Vegas die Welthauptstadt des Glücksspiels ist, der lebt wohl noch in der Vergangenheit. Seit vielen Jahren schon hat Macao die Nase vorne – Macau, eine Ex-Kolonie Portugals, heute eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China. Die Halbinsel, die neben Hong Kong an der südlichen Küste von Festlandchina liegt, hat sich zum Land der Luxus-Casinoresorts entwickelt und setzte im Jahr 2019 allein 2,8 Milliarden US-Dollar um.
Ganz schlechtes Timing
Wie Sie vielleicht wissen, feiern die Chinesen etwas anders Neujahr als der Rest der Welt. Das chinesische Neujahrsfest richtet sich nach dem Mondkalender, findet immer zwischen 21. Januar und 21. Februar statt und gilt als der wichtigste Feiertag. Traditionell reisen Chinesen zum Neujahrsfest nach Hause oder verbringen einen Urlaub mit der Familie. Das löst jährlich die größte regelmäßige Migrationsbewegung der Welt aus. Der Ausbruch des Coronavirus kam daher zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.
Heute: eine Geisterstadt und mindestens sieben Infizierte
Macao, eine beliebte Touristendestination, ist normalerweise um diese Jahreszeit vollgestopft mit Menschen und Festlichkeiten. Heute gleicht die Casino Metropole einer Geisterstadt. Alle Events wurden abgesagt und die Einreise vom Festland extrem eingeschränkt, um ein Ausbreiten des Virus zu verhindern.
Die Touristenzahlen sind im Vergleich zum letzten Jahr um knapp 80% gefallen. Auch Schulen und Universitäten wurden geschlossen und die Bevölkerung angewiesen, wenn möglich zu Hause zu bleiben.
Angekommen ist das Coronavirus in Macau und seinen Casinos trotzdem. Es wurde bereits von sieben bestätigten Fällen berichtet – drei dieser Leute hatten sich zuvor in einige der größten Casino Resorts Macaus aufgehalten. Die meisten dieser Infizierten kamen aus Wuhan, wo der Virus zuerst entdeckt wurde, der weltweit mittlerweile für um die 90 Todesfälle verantwortlich ist.
Die Spielbanken leiden – die Online Casinos profitieren
Die Casinos sind weiterhin rund um die Uhr geöffnet, jedoch müssen alle Masken tragen und – wen wundert´s – die Spielerzahlen sind extrem niedrig. Auch die Aktienwerte der großen Casinos in Macau sinken rapide. Profit schlagen in dieser Situation jedoch die Online Casinos: deren täglicher Zulauf soll in den vergangenen Tagen um die 90% gestiegen sein, im Vergleich zum letzten Jahr. Macht auch viel Sinn, denn alle Spieler, die sich jetzt nicht mehr aus dem Haus trauen, wollen natürlich trotzdem spielen. Und wer mehr oder weniger zwangsläufig Urlaub hat und in Angst und Schrecken zu Hause sitzt, der möchte sich natürlich gern auf unterhaltsame Weise ablenken.
Für die doch noch sehr unregulierten und zum Teil schwarzen Märkte des Online Gaming in Asien könnte dies einen lang erwarteten Umschwung auslösen und zu einer aktiven Regulierung der Märkte führen. Wenn das passiert, könnten sich einige von Macaos vielen Luxus-Casino-Palästen überlegen, ob sie nach dem Schlag der wirtschaftlichen Konsequenzen des Coronavirus überhaupt noch weiterhin geöffnet bleiben sollen.